Atlas of Ophthalmology

Tubulo-interstitielle Nephritis mit Uveitis (TINU) Syndrom (Farbphotographie, Vorderer Augenabschnitt)

Iris und Ziliarkörper -> Anteriore Uveitis/Iridozyklitis
Patient: 50 Jahre alt, weiblich, Visus cc RA 0.4, LA 0.5; IOP 15/15 mmHg. Allgemeine Anamnese: Mittels Biopsie gesicherte Diagnose einer Tubulo-interstitielle Nephritis, arterielle Hypertension, Therapie mit Steroiden von 02/2013 bis 10/2013, in 11/2013 Visusreduktion und Photophobie. Augenanamnese: Ca. 8 Monate nach Diagnose und Therapie einer Tubulo-interstitieller Nephritis , Visusreduktion und Photophobie, RA>LA. Die Uveitis reagierte schnell auf lokale Steroide und Zykloplegika. Folgeuntersuchungen ergaben eine langsame Abnahme der Entzündungsreaktion, ohne okuläre Komplikationen. Hautpbeschwerden: Visusreduktion und Photophobie. Befunde: Farbphotographie Kornea (RA): mild injizierte Bindehaut, bilaterale, kleine, runde retrokorneale Präzipitate bei nicht-granulomatöser Vorderabschnitt-Uveitis. Farbphotographie Linse (RA):): prälentale Pigmentierungen nach hinterer Synechierung bei nicht-granulomatöser Vorderabschnitt-Uveitis Diskussion: Eine Uveitis in Begleitung einer Tubulo-interstitiellen Nephritis stellt eine klinische Entität dar, genannt Tubulo-interstitielle Nephritis mit Uveitis (TINU) Syndrom. Sie gilt als seltene Erkrankung und ist bei Augenärzten relativ unbekannt. Der Beginn der Uveitis folgt zeitlich meistens dem Beginn der Tubulo-interstitiellen Nephritis , kann aber auch vorher oder gleichzeitig auftreten. Die Uveitis ist meistens beidseitig, nicht-granulomatös und auf den vorderen Augenabschnitt beschränkt. TINU reagiert in der Regel gut auf topische oder orale antiinflammatorische Medikamente. Johnson et al. (1) stellte dar, dass das TINU-Syndrom als unterdiagnostizierte Erkrankung in einigen Fällen die tatsächliche Ursache “idiopathischer” Uveitiden ist. Die Uveitis stellt das Hauptsymptom in bis zu 36% der Fälle mit TINU Syndrom dar. Eine schnelle Diagnose durch Überweisung erlaubt eine schnelle Diagnose und eine geeignete Therapie der Uveitis und gleichzeitig der Tubulo-interstitiellen Nephritis . Die Ursache der Erkrankung ist unbekannt. Es wird eine Hypersensitivitätsreaktion vermutet, eine Infektion wird als Trigger für die Erkrankung gesehen. Mackensen et al. (2) zeigte Fortschritte in der Diagnostik auf. Beta-2 Mikroglobulin (Ub2MG)-Analyse im Urin und die Bestimmung des Human-Leukozyten-Antigens (HLA) hilft bei der Diagnose von TINU. Es wurde eine starke Assoziation zwischen HLA-DRB1*01 und TINU gezeigt. Literatur: (1) Johnson BS, Austin JK, Pizio HF. Tubulointerstitial nephritis and uveitis syndrome. Optometry. 2003 Apr;74(4):240-4. (2) Mackensen F, Billing H. Tubulointerstitial nephritis and uveitis syndrome. Curr Opin Ophthalmol. 2009 Nov;20(6):525-31.

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