Atlas of Ophthalmology

Homonyme Hemianopsie nach Infarkt der A. cerebri posterior (Farbfundusphoto, OCT, Perimetrie, MRT)

Gehirn und Sehstrahlung
Patient: 63 Jahre alt, weiblich Visus cc RA 0.8, LA 0.9. Allgemeine Anamnese: Vor 2 Monaten (in Nov 2013) akuter Infarkt der A. cerebri posterior, lang bestehender Bluthochdruck. Augenanamnese: Reizfreie Pseudophakie. Hauptbeschwerden: Eingeschränktes Gesichtsfeld nach links. Absicht: Darstellung eines kompletten, binokularen Gesichtfelddefektes nach links nach Posteriorinfarkt. Methoden: Farbfundusphoto, SD-OCT (Heidelberg Engineering), ww-Perimetrie (Octopus G1), MRT (Siemens, TimTrio). Farbfundusphoto RA & LA: blasser Sehnerv (OD>OS), keine Papillenexkavation. SD-OCT RA & LA : minimale diffuse Verdünnung der retinalen Nervenfaserschicht. ww-Perimetrie RA & LA : Binokuläre komplette Hemianopsie nach links. MRI: in 11/2013 kompletter Infarkt des Posteriorterritoriums rechts (Stern). MRI-DTI: in 01/2014 verminderte axonale Integrität im posterioren Abschnitt der Sehstrahlung (Pfeil). Diskussion: Eine homonyme Hemianopsie ist eine anisotrope Sehstörung mit der beidäugigen Unfähigkeit eine Seite des Gesichtsfeldes zu sehen. Patienten mit homonymer Hemianopsie können den Raum nicht gut einschätzen und es ist ihnen wegen gesetzlicher Vorschriften hinsichtlich der Mindestgröße des Gesichtsfeldes nicht gestattet ein Auto zu führen. Eine homonyme Hemianopsie ist eine häufige Folge einer postchiasmatischen Schädigung des visuellen Cortex, ausgelöst durch einseitige cerebrovaskulare Infarkte. Kardiale Embolien oder intrinsische atherosklerotische Erkrankungen der A. cerebri posterior konnten als Hautursachen eines Infarktes im Stromgebiet der A. cerebri posterior benannt werden. Lee et al. (1) konnte zeigen, dass eine Makroangiopathie (42%) die häufigste Ursache war, gefolgt von kardiogenen Embolien (20%) und mikroangiopathischen Okklusionen (20%). Finelli (2) stellte klar, dass die Rolle des Neuroimaging bei akuten Infarkten im Stromgebiet der A. cerebri posterior in der Bedeutung in Vergleich zum Stromgebiet der A.cerebri anterior unterschätzt wird, da ein Infarkt im Bereich der A. cerebri posterior seltener und geringere neurologische Ausfälle zeigt und damit häufig nicht zu einer thrombolytischen Therapie führt. Seiner Meinung nach sollte jedoch ein homonymer Gesichtsfelddefekt bei akutem Infarkt im Stromgebiet der A. cerebri posterior thrombolytisch behandelt werden. Literature: (1) Lee E, Kang DW, Kwon SU, Kim JS. Posterior cerebral artery infarction: diffusion-weighted MRI analysis of 205 patients. Cerebrovasc Dis. 2009;28(3):298-305. (2) Finelli PF. Neuroimaging in acute posterior cerebral artery infarction. Neurologist. 2008 May;14(3):170-80

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