Eine Patientin (weiblich, 62 Jahre alt, Visus 0.8/0.7) litt unter zunehmender Visusminderung. Sie litt gleichzeitig unter einem Diabetes mellitus Typ 2 und einer arteriellen Hypertonie. Die vorliegende Co-Morbidität von Diabetes und Bluthochdruck führte zu intraretinalen Hämorrhagien, retinalen Mikroaneurysmen und großen Bereichen von kapillärer Non-Perfusion. Das Farbbild zeigt nur wenige intraretinale Hämorrhagien (Pfeil). Das FLA-Bild demonstriert viele retinale Mikroaneurysm (Pfeile) und große Bereiche kapillärer Non-Perfusion (*). Retinale Mikroaneurysmen sind spezifisch für eine diabetische Retinopathie, obwohl die Pathogenese dieser vaskulären Abnormalität noch nicht komplett geklärt ist. Vaskulär bedingter Schaden der Basalmembran, endotheliale Proliferation, Veränderungen der intraluminalen Rheologie und Untergang von Perizyten sind kausal wirksame Faktoren. Der entscheidende Faktor ist der selektive Perizytenverlust (1). Haiyan Wang et al. (2) zeigte mittels SD-OCT, dass die meisten diabetischen Mikroaneurysmen sich im inneren Drittel der Netzhaut befinden (in 37% ± 10% der retinalen Dicke, ausgehend von der inneren retinalen Oberfläche). Der äußere Durchmesser der Mikroaneurysmen betrug im Durchschnitt 104 μm (Bereich 43-266 μm). (1) Stitt AW, Gardiner TA, Archer DB. Histological and ultrastructural investigation of retinal microaneurysm development in diabetic patients. Br J Ophthalmol. 1995 Apr;79(4):362-7. (2) Haiyan Wang, Jay Chhablani, William R. Freeman,Candy K. Chan,Igor Kozak,Dirk-Uwe Bartsch,Lingyun Cheng. Characterization of Diabetic Microaneurysms by Simultaneous Fluorescein Angiography and Spectral-Domain Optical Coherence Tomography. American Journal of Ophthalmology. Volume 153, Issue 5, May 2012, Pages 861–867