Patient: 57 Jahre alt, männlich, BCVA 0.5, IOP 17 mmHg. Augenanamnese: Bei Makulaödem nach retinalem Venenastverschluss wurde eine intravitreal Injektion von Ozurdex® geplant. Während der Injektion wurde das Implantat fehlerhaft in die Linse injiziert. Der Patient bemerkte keine Minderung der Sehschärfe. Das Ozurdex®-Implantat wurde bei einer Routine-Untersuchung als weißlicher Fremdkörper im Kapselsack entdeckt. 4 Monate später erfolgte bei Katarakt-Entwicklung eine unkomplizierte Katarakt-OP. Die Fixation der Intraokularlinse im Kapselsack war wegen der Fibrose des Kapseldefektes problemlos möglich. Allgemeine Anamnese: Arterieller Hypertonus. Hauptbeschwerden: Keine. Absicht: Demonstration der intrakapsulären Lage eines Ozurdex® Implantates nach fehlerhafter Injektion. Methoden: Farbphotographie Vorderabschnitt. Befunde: Farbphotographie Vorderabschnitt: gut sichtbarer weißlicher, länglicher Reflex des Implantates im superotemporalen Quadranten der Linse. Das Implantat ist im Kapselsack bei 2h lokalisiert. Diskussion: Es wurden nur wenige Komplikationen des vorderen Augenabschnittes nach Injektion eines intravitrealen Dexamethason-Implantates beschrieben. Koller et al. 2012 (1) berichtete von einer Katarakt-OP nach unbeabsichtigter Implantation von Ozurdex® in die kristalline Linse. Risikofaktoren für eine fehlerhafte Injektion von Ozurdex® sind der 22-Gauge Injektor mit einem relativ großen Durchmesser, verglichen mit den 28- oder 30-Gauge Nadeln bei der anti-VEGF Behandlung und die Notwendigkeit einen beträchtlichen Druck auf das Auge auszuüben. Zusätzlich kann der Schmerz bei der Injektion unkontrollierte Bewegungen des Kopfes oder der Augen auslösen. Eine Linsenverletzung kann somit eine Komplikation einer Ozurdex® -Implantation darstellen. Literatur: (1) Koller S, Neuhann T, Neuhann I. Conspicuous crystalline lens foreign body after intravitreal injection. Ophthalmologe. 2012 Nov;109(11):1119-21