Weiblich, 42 Jahre Visus LA cc 0.16, IOP LA 16 mmHg Hauptsymptome: Seit 7 Monaten Sehminderung Augenanamnese: Leer Allgemeine Anamnese: Arterielle Hypertension Das Farbbild zeigt im Bereich des Venenastverschlusses retinale Blutungen und Mikroinfarkte. Fluoreszein Angiographie: Es bestehen große Flächen von retinaler Non-Perfusion. Die Fläche der kapillären Nonperfusion wurde in einem Frühphase-Angiogramm bestimmt. Die nicht-perfundierte retinale Fläche betrug ca. 18 Papillenflächen. Es wird angenommen, dass hämodynamische Veränderungen unterhalb von arterio-venösen Kreuzungsstellen entscheidend sind für das Entstehen eines Venenastverschlusses. Muraoka et al. (1) führte sequentielle OCT-Feinschnittuntersuchungen durch, um eine detaillierte anatomische Darstellung der Arteriolen und Venolen bei Patienten mit VAV zu gewinnen. Die Arbeit zeigte, dass bei 70% der untersuchten Augen der Venenastverschluß mit einer arteriellen Überkreuzung assoziiert war. Lag eine venöse Überkreuzung vor, erfolgte die mechanische Kompression der Vene im Kreuzungsbereich durch die Innere Grenzmembran ILM und die Gefäßwand der Arteriole. Im Bereich der venösen Überkreuzung wurde demnach der betroffene Venenabschnitt durch die ILM einerseits und durch die Arterienwand andererseits komprimiert und so eingeengt, dass es zum Venenastverschluß führte. Literatur: (1) Muraoka Y, Tsujikawa A, Murakami T, Ogino K, Kumagai K, Miyamoto K, Uji A, Yoshimura N. Morphologic and Functional Changes in Retinal Vessels Associated with Branch Retinal Vein Occlusion. Ophthalmology. 2012 Sep 12. pii: S0161-6420(12)00614-8. doi: 10.1016/j.ophtha.2012.06.054.