Patient: 30 Jahre, weiblich, Visus 1.0. Allgemeine Anamnese: leer. Augenanamnese: Patientin bemerkte dunklen Fleck. Hauptbeschwerden: keine. Methoden: Farbphotographie, Verlauf über 15 Monate. Befunde: 02/2012: Der Prozess im Bereich der Karunkel erscheint klinisch als braun pigmentierter Prozess, vermutlich aus epithelialen und subepithelialen Nestern von benignen Melanozyten. 05/2013: Keine Änderungen in Größe oder Pigmentierung. Diskussion: Die Karunkel ist eine noduläre Struktur am inneren Kanthus, medial der Plica semilunaris gelegen. Die Karunkel ist deutlich in der palpebralen Öffnung zu sehen. Patienten und Ärzte können damit ohne Aufwand Veränderungen in diesem Bereich erkennen. In einer Studie wurden von 195 konsekutiven Karunkeltumoren der Typus und deren Inzidenzen untersucht (1). Am häufigsten wurden Naevi (47%) und Papillome (15%) gefunden. 94% waren benigne, 3% prämaligne und 2.6% waren maligne. Die Autoren schlussfolgerten, dass klinisch das Vorliegen einer einer Malignität überschätzt wurde. Einige maligne Läsionen zeigten ein benignes Aussehen. Deshalb sollten engmaschige photographische Follow-up-Untersuchungen von allen Karunkel-Läsionen durchgeführt werden. Da maligne Karunkel-Melanome eine schlechte Prognose aufweisen, sollten pigmentierte Prozesse sorgfältig dokumentiert werden. Bei einer unklaren Situation hinsichtlich Malignität oder bei jeglicher Änderung in Farbe, Größe oder Vaskularisation einer Karunkel-Läsion sollte eine Exzision durchgeführt werden. Literatur: (1) Kaeser PF, Uffer S, Zografos L, Hamédani M. Tumors of the caruncle: a clinicopathologic correlation. Am J Ophthalmol. 2006 Sep;142(3):448-55.