Atlas of Ophthalmology

Proliferative diabetische Retinopathie mit Rubeosis Iridis (Farbbild, FLA, OCT)

Systemerkrankungen -> Endokrine Erkrankungen -> Diabetes mellitus -> Netzhaut -> Proliferative
Patient: 55 Jahre alt, weiblich, Visus cc RA 0.5, LA 0,3; IOP RA 16mmHg, LA 18 mmHg. Allgemeine Anamnese: Diabetes seit 27 Jahre; insulinpflichtig, Hba1c 13%; Augenanamnese: leer. Hauptbeschwerden: Visusminderung am RA & LA. Absicht: Darstellung von diabetes- induzierten Veränderungen am vorderen und hinteren Augenabschnitt. Methoden: Farbphotographie des vorderen Abschnittes, Farbfundusphotographie, Fluoreszenz-Angiographie, SD-OCT (Heidelberg Engineering). Befunde: Farbphotographie des vorderen Abschnittes: iridale Neovaskularisation am Irisrand bei 11h (Pfeil). Farbfundusphotographie 45°: Neovaskularisation im Bereich der Papille (1), retinale Blutungen (2), retinale Mikroinfarkte (3), harte Exsudate (4). Farbfundusphotographie 15°: Neovaskularisation im Bereich der Papille. Fluoreszenz-Angiographie: Ischämie im Bereich der Makula durch okkludierte makuläre Kapillaren. SD-OCT: retinaler Mikroinfarkt als fokale Hyperdensitität. Diskussion: Liu et al. (1) zeigte 2013, dass die Progression und Regression einer diabetischen Retinopathie sehr stark assoziiert ist mit der Höhe des arteriellen Blutdruckes und dem Grad der Glykämie. In einer sehr großen Studie untersuchten sie die Progression und Regression der diabetischen Retinopathie hinsichtlich der Wirkung bekannter Risikofaktoren. Von 1990 bis 2011 wurden 4.758 Diabetiker untersucht, die bei Diagnosestellung älter 35 Jahre waren. Sie fanden als konsistente Risikofaktoren den Hba1c-Wert und den arteriellen Blutdruck. Der Hazard Ratio-Wert für die Progression von “keiner Retinopathie” zu “milder Retinopathie” war pro Standardabweichung von HbA1c 1.4, von “milder Retinopathie” zu “sichtbarer Retinopathie” pro Standardabweichung von HbA1c 1.3 und von “sichtbarer Retinopathie” zu “ausgeprägter nonproliferativer/proliferativer Retinopathie” pro Standardabweichung von HbA1c 2.2. Ähnlich dazu steigerten erhöhte systolische und diastolische Blutdruckwerte das Risiko des Übergangs von asymptomatischer Retinopathie zu milder diabetischer Retinopathie mit einem Hazard Ratio-Wert von 1.2, bzw. von milder Retinopathie zu sichtbarer diabetischer Retinopathie mit einem Hazard Ratio-Wert von 1.9. Die Regression zurück von milder diabetischer Retinopathie zu keiner Retinopathie war assozziert mit niedrigen Werten von systolischem Blutdruck und HbA1c . Literatur: (1) Liu Y, Wang M, Morris AD, Doney AS, Leese GP, Pearson ER, Palmer CN. Glycemic Exposure and Blood Pressure Influencing Progression and Remission of Diabetic Retinopathy: A longitudinal cohort study in GoDARTS. Diabetes Care. 2013 Oct 29.

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Die retinalen Gefäße sind Frühindikatoren für systemische Mikroangiopathien, die durch Bluthochdruck oder Diabetes verursacht werden. Mittels Telemedizin kann die retinale Mikroangiopathie bestimmt werden.
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